Die Einsamkeit der elternlosen Existenz oder: Wie Wir in Kontakt kommen
Die Einsamkeit der elternlosen Existenz als „Erwachsene“ lässt uns unsere Grenzen erst erkennen, wenn kein Objekt mehr da ist , dass uns etwas geben könnte, dass uns helfen könnte zu verschleiern dass wir „allein“verantwortlich sind. Die Selbstverantwortung kann aus diesem Schmerz geboren werden. Es ist die Erkenntnis, das wir letztendlich für unsere Handlungen, seien sie nun materiell oder immateriell, verantwortlich sind -für alle Handlungen die von uns ausgehen.
Kennen wir den Kontakt? Wissen wir was wirklicher Kontakt ist? Wir klammern uns oft an jeden Strohhalm der uns verspricht, dass wir den Panzer des Anderen durchdringen könnten und damit unseren eigenen. Dass wir gehört, gesehen, gefühlt werden, in der Hoffnung uns selbst dann zu hören sehen und vor allem zu fühlen….
Die Suche in Außen nimmt sehr viel Raum ein, wie deutlich am weltweiten Konsumverhalten zu sehen ist.
Es ist immer unser eigener Panzer, der da sucht (Sucht?!), das was wir an Mauern in uns errichtet haben…dieser veraltete erstarrte „Schutz“, der nun dysfunktional gewordene Burggraben…er hält uns vom fühlen ab.
Wir FÜHLEN UNS SELBST NICHT!
Wir sind Kontaktwesen in einer Kontaktwelt, die meinen den Kontakt verloren zu haben. Verzweifelt suchen wir Mittel, um ihn wieder herzustellen. Wir fordern manipulieren wenden gar Gewalt an…nur um in „Kontakt“ zu kommen.
Wenn dies eine Welt ist, die durch Kontakt wächst, wir den Kontakt, ja die Verwobenheit mit der Welt aber nicht wahrnehmen, nicht fühlen – weil wir Angst haben vor den Konsequenzen, vor der Ganzheit dessen was es zu fühlen gibt – wie können wir dann meinen Kontakt zu fühlen, mit uns selbst oder mit anderen?
Dieser Kontakt ist dann von Anfang an verzerrt. Es steht etwas dazwischen. Eine Absicht. Wovon sehen wir AB?
Kontakt IST einfach, er entsteht durch unsere Existenz und es bedarf der Wahrnehmung DIESES Kontaktes, auch wenn es noch so schmerzhaft oder unangenehm ist. Denn es ist soviel was wir an den Rand unserer Wahrnehmung gedrängt haben, oder gar leugnen, das mit Wucht ins Gefühl einbricht, wenn wir uns entscheiden zu fühlen was IST. Doch es gibt auch den Weg frei für das tiefe Empfinden von Freude.
Das was IST, ist Kontakt, sind wir bereit das zu fühlen, sehen wir UNS selbst wieder. Denn im Moment des Kontaktes gibt es einen Referenzpunkt…eine Möglichkeit der Ortsbestimmung.
Mit anderen Worten Kontakt und Fühlen gehören zu einem Vorgang sie bilden eine Sinneinheit. Sie sind die paradoxe Aufhebung der Dualität.
DAS ist das „Paradies“. Hier sind wir Handlungsfähig, gestalten aktiv und vor allem bewußt unsere Lebenswelt. Es sind nicht länger unsere Ängste, die uns bestimmen, aus dem Dunkel der Verdrängung. Wir sehen ihnen ins Angesicht und sie nehmen ihre wahre Gestalt an.
Es ist das Gefühl der immer neuen Erfahrung verbunden mit einer Einbettung, einem im inneren verankerten Zusammenhang und die Bereitschaft von Anderen Spiegel*anzunehmen (*eine Äußerung annehmen ohne direkt zu reagieren und zu schauen was man darin von sich sehen kann) . Wir nehmen uns mit unserer Angst liebevoll an und führen uns durch sie hindurch, bitten um Hilfe, wenn es angebracht ist und lassen uns Platz zum Wachsen. Der Angstfreie Raum wird sichtbar. Ein Raum in dem das was IST sein DARF und nicht direkt durch Scham oder Verleugnung zur Seite gedrängt wird. Denn nur aus dem, was ich sehen WILL kann ich lernen und die Handlungskonsequenzen ziehen.
Dies bedarf auch immer einer Auseinandersetzung mit unserer Biografie, unserer Familien- und im nächsten Schritt unserer Menschheitsgeschichte.
Möglicherweise erkennen wir wo unsere Eltern nicht in Kontakt mit uns sind, weil sie nicht in Kontakt mit sich sind, dann fühlen wir plötzlich wie oberflächlich der Kontakt zu ihnen an diesen Stellen ist, wie sehr sie in ihrer eigenen Einsamkeit gefangen sind wie verzweifelt sie, auf die wir unsere ganze Hoffnung setzten, die gleiche Suche betreiben wie wir. So landen wir wieder bei uns selbst.
Wie gleich wir doch sind in unserer abgeschotteten Einsamkeit. Das macht uns„tierisch“ Angst. Wo ist der Schutz, wo ist die Geborgenheit des allwissenden allbeschützenden Elternbildes das uns so tief im Herzen verankert ist? Es ist herausgerissen und wir sitzen einsam als weinendes kleines Kind mitten in der Einöde, in der Leere… Auch diese Momente gibt es auf der Suche.
Hier ist der Punkt wo wir mit uns selbst in Kontakt sein können, weil auch DAS ist die Realität der Welt in der wir leben.
Der Intellekt meint dem Herzen diktieren zu können und im Hintergrund zieht die Angst die Fäden.
Es bedarf einer Entscheidung den Intellekt vom machtlosen Diktator zum Unterstützer zu erheben. Denn dann kann er die Angst vom Thron heben indem er sie auflöst und somit das Paradox in dem wir gefangen sind, daß wir meinen in Sicherheit zu sein, während wir vor unseren Ängsten davonlaufen und so ewig der Freude hinterherjagen.
Stellen wir uns der Realität, unserer eigenen und der um uns herum,so sehen wir beides und fühlen die höhere Ebene in die das scheinbar unvereinbare eingebettet ist.
Wir können dann die Elternschaft für uns selbst übernehmen in unsere eigene Beschützerrolle eintreten, dieses Kind in uns umarmen und seinen Kleinen Körper an unser Herz nehmen, es halten. In diesem Moment gibt es eine Kraft eine Stärke, die nichts mit Gewalt oder Wollen zu tun hat sie IST einfach da, ein Fühlen geboren aus dem lebendigen Kontakt. Mitgefühl für uns selbst ist der Anfang einer Existenz die Eltern hat.
zuletzt Aktualisiert am16.11.19